Das Wichtigste in Kürze:
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Zurrgurtetiketten sind Pflicht: Sie geben Auskunft über Tragfähigkeit, Vorspannkraft und Normen.
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Wichtige Angaben: Dazu gehören LC (Zugkraft), STF (Vorspannkraft), SHF (Handkraft) sowie Material und Länge.
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Etikettfarbe zeigt das Material: Blau für Polyester, Grün für Polyamid, Gelb für Polypropylen.
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Norm DIN EN 12195-2: Regelt die Anforderungen. Ein fehlendes oder unleserliches Etikett macht den Gurt unbrauchbar.
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Ohne Kennzeichnung drohen Risiken: Unsichere Ladung, Bußgelder und möglicher Verlust des Versicherungsschutzes.
Das Zurrgurtetikett: Ein unscheinbares Stück Stoff, das wichtige Informationen zur Ladungssicherung enthält. Es verrät, welche Lasten der Gurt aushält, wie stark er gespannt werden kann und nach welchen Normen er geprüft wurde. Doch was bedeuten die Angaben auf dem Etikett? Warum gibt es unterschiedliche Farben? Und worauf sollten Sie unbedingt beim Verwenden des Zurrgurtes achten? In diesem Artikel erfahren Sie, was hinter den Angaben steckt und wie Sie das Zurrgurtetikett richtig lesen.
Was ist ein Zurrgurtetikett und warum ist es wichtig?
Das Zurrgurtetikett ist kein gewöhnliches Etikett, das man getrost ignorieren kann: Es liefert alle wichtigen Informationen zur Tragfähigkeit und Sicherheit des Gurtes. Eine falsche Belastung kann dazu führen, dass der Gurt reißt oder sich die Ladung während des Transportes verschiebt. Daher ist es wichtig, das Etikett genau zu prüfen – besonders vor dem ersten Einsatz oder wenn der Gurt schon länger in Gebrauch ist. Fehlt das Etikett oder ist die notwendige Kennzeichnung unleserlich, darf der Gurt im gewerblichen Bereich nicht mehr verwendet werden.
Welche Angaben stehen auf einem Zurrgurtetikett?
Die typischen Bezeichnungen auf dem Etikett sind:
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LC (Lashing Capacity): Die zulässige Zugkraft des Gurtes in daN (Dekanewton).
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STF (Standard Tension Force): Die Vorspannkraft, die mit einer Ratsche erreicht werden kann.
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SHF (Standard Hand Force): Die Kraft, die per Hand aufgebracht werden muss, um den Gurt zu spannen.
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Länge: Die Gesamtlänge des Zurrgurts, angegeben in Metern.
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Material: Das verwendete Gewebe, meist Polyester (PES).
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Dehnung: Der maximale Längenzuwachs unter Last, in Prozent angegeben.
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Norm: Die DIN EN 12195-2 regelt die Anforderungen für Zurrgurte in Europa.
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Herstellerangaben: Name, Logo oder Prüfzeichen des Herstellers.
Farben von Zurrgurtetiketten und ihre Bedeutung
Die Farbe eines Zurrgurtetiketts ist kein Zufall: Sie gibt Aufschluss über das Material des Gurtes. Blaue Etikette sind am häufigsten, denn sie kennzeichnen Spanngurte aus Polyester. Dieses Material ist besonders reißfest und widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und viele Chemikalien. Grüne Etikette stehen für Spanngurte aus Polyamid. Es ist elastischer und weist daher höhere Dehnungswerte auf. Gurte aus Polypropylen werden durch gelbe Etikette markiert. Dieses Material ist zwar leichter, aber weniger abriebfest.
Warum ist es wichtig, auf die Farbe des Zurrgurtetiketts zu achten? Je nach Material verfügt der Gurt über unterschiedliche Eigenschaften, insbesondere in seiner Dehnung und Belastbarkeit. Polyester-Zurrgurte mit blauem Etikett sind in der Ladungssicherung am weitesten verbreitet, da sie eine geringe Dehnung und hohe Beständigkeit haben und somit für die meisten Anwendungen ideal sind. Ein Spanngurt mit grünem oder gelbem Etikett eignet sich eher für empfindliche oder leicht zerbrechliche Ladungen, da er Erschütterungen besser abfedert.
Normen und Standards für Zurrgurte
Damit Zurrgurte sicher und zuverlässig genutzt werden können, müssen sie bestimmten Normen entsprechen. In Europa regelt die DIN EN 12195-2, welche Anforderungen Spanngurte erfüllen müssen. Ein wichtiger Punkt hierbei ist die maximale Dehnung, die bei Gurten aus Polyester (PES) laut Norm nicht mehr als 7 % betragen darf. Zudem müssen alle Gurte eine Herstellerkennzeichnung, das Produktionsjahr sowie Angaben zur zulässigen Vorspannkraft (STF) und zur Handkraft (SHF) aufweisen.
Neben der europäischen Norm gibt es auch internationale Standards, die beachtet werden müssen. Besonders im internationalen Transport sind verschiedene Vorschriften relevant, beispielsweise die ISO 9001 für Qualitätsmanagement oder spezifische nationale Vorgaben in den USA oder Australien.
Wer Zurrgurte einsetzt, sollte darauf achten, dass sie genormt und geprüft sind. Fehlt das Etikett oder sind die Informationen unleserlich, muss der Gurt entsorgt werden und darf nicht mehr verwendet werden. Wer sich nicht an diese Vorgaben und Normen hält, kann die Ladungssicherung gefährden und riskiert Schäden während des Transports. Auch drohen Bußgelder bei Verkehrskontrollen. Zudem kann eine falsche Ladungssicherung im Ernstfall dazu führen, dass Versicherungen keine Schäden übernehmen – ein Risiko, das sich leicht vermeiden lässt.
Fazit: Zurrgurtetiketten im Blick – für mehr Sicherheit beim Transport
Ein Zurrgurt ist nur so zuverlässig wie die Informationen auf seinem Etikett. So klein das Zurrgurtetikett auch sein mag: Es enthält wichtige Angaben zur Belastbarkeit und Vorspannkraft des Gurtes – Hinweise, die essenziell sind, um Ladungen risikofrei und korrekt zu sichern. Auch die Farbe des Etiketts spielt eine wesentliche Rolle. Sie gibt an, aus welchem Material der Gurt besteht und für welche Arten von Ladung er geeignet ist. Wer beim Verzurren auf geprüfte und korrekt gekennzeichnete Gurte setzt, vermeidet nicht nur Schäden an der Ladung, sondern auch mögliche Bußgelder bei Kontrollen. Ein kurzer Blick auf die Kennzeichnung kann also darüber entscheiden, ob die Ladung zuverlässig und ohne Schäden am Ziel ankommt.